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Naturschutz und Sozialwissenschaften - Conservation Social Science

Erfolgreicher Naturschutz machen – unter Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse!?


Gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
07. bis 08.06.2023
Camp Reinsehlen, Schneverdingen, großer Seminarraum
Nr. 23-047

Praxisworkshop und Symposium zum Abschluss des Projektvorhabens „Conservation Social Science – Verbesserung der Naturschutzforschung und –praxis durch die Integration sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse“ (Aktenzeichen 34626)

Erfolge im Naturschutz – in Anbetracht der globalen Biodiversitätskrise geht Positives sehr schnell unter. Aber warum eigentlich sind Naturschutzvorhaben so oft mit Konflikten beladen? Die schnelle Antwort lautet: Weil Naturschutz in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle mit Menschen zu tun hat. Menschen wiederum sind von Werten, Einstellungen, Normen und Emotionen geprägt, so dass in der Interaktion zwischen Individuen und Gruppen Konflikte entstehen können. Begriffe wie „Wolfmanagement“ oder „Bibermanagement“ zum Beispiel suggerieren eine naturschutzbezogene Komponente, in Wahrheit jedoch sind Managementpläne für alle „Arten mit Konfliktpotential“ zu über 90% „Menschenmanagement.“ Wer also erfolgreichen Naturschutz betreiben möchte, muss sich neben ökologischen Fragestellungen auch mit den Aspekten der Soziologie und der Psychologie auseinandersetzen, denn hierüber lässt sich in vielen Fällen die Grundursache von Konflikten ergründen. In der Naturschutzpraxis finden diese Aspekte leider sehr oft zu wenig Interesse und Anerkennung ihres Stellenwertes.

Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Vorhabens hat die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz das Ziel verfolgt, ein Weiterbildungsangebot für die handelnden Akteurinnen und Akteure des Naturschutzes zu entwickeln, das die Brücken zu den Sozialwissenschaften baut. Während im englischen Sprachgebrauch Fachbegriffe wie Conservation Social Sciences oder Human Dimensions of Natural Resources inzwischen Zeugnis dafür sind, dass diese Themen in der Wissenschaft und Praxis angekommen sind, tut sich der deutschsprachige Raum nach wie vor merklich schwer mit einem integrativen Ansatz des Naturschutzes, der interdisziplinär begleitet wird.

Im Rahmen des Praxisworkshops und des Symposiums wollen wir Gelegenheit geben, in die Thematik hineinzuschnuppern, wertvolle Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen und Feedback zu geben, inwieweit derartige Angebote hilfreich für die Wissenschaft und Praxis sind.


Teilnehmerkreis: Alle Interessierten, die noch erfolgreicher im Naturschutz sein möchten.

Teilnahmegebühren: 175 Euro inklusive aller genannten Mahlzeiten und den Kaffeepausen. Keine Gebührenermäßigungen.



Programm

Mittwoch, 7. Juni 2023 – Workshop „Einführung Conservation Social Science für die Naturschutzpraxis”

In diesem Workshop soll Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben werden, sich mit den Konzepten „Conservation Social Science“ und „Human Dimensions of Natural Resources“ vertraut zu machen. Methodisch ist die Veranstaltung interaktiv ausgelegt, d.h. die Teilnehmenden werden sehr aktiv in die Ausgestaltung des Workshops mit einbezogen und haben auch die Möglichkeit, über eine Abfrage im Vorfeld eigene Praxisfragen mitzubringen.

13:00
Gemeinsames Mittagessen im Hotel Camp Reinsehlen zum Kennenlernen
14:00
Einführung in Conservation Social Science und Human Dimensions of Natural Resources – Impulsreferate und Diskussion
15:00 Praxisaufgabe / Rollenspiel
16:00 Kaffeepause
16:30 Der Einstieg: sozialwissenschaftliche Methoden für einen erfolgreichen Naturschutz
17:00 Praxisaufgabe mit Diskussionsrunde
18:00 Resümee und Feedback der Teilnehmenden
18:30 Ende des Workshops
19:00 Abendessen im Hotel Camp Reinsehlen


Donnerstag, 8. Juni 2023 – Symposium Conservation Social Science


9:00
Ankommen und Kaffee im Foyer
10:00
Begrüßung und Einführung
Dr. Eick von Ruschkowski, NNA
10:15
Naturschutz als „Wicked Problem“ – Warum wir uns so viel mit Misserfolgen befassen (müssen)
Dr. Eick von Ruschkowski, NNA
10:45
Eine Einführung in Human Dimensions of Natural Resources und Conservation Social Science – Was verstehen wir darunter?
Dr. Claudia Grünewald & Dr. Tanja Straka
11:15
Fokus Praxis: Komplexe Herausforderungen im Gewässerschutz – Bedeutung inter- und transdisziplinärer Kooperation und Kollaboration von Akteuren aus Wasserwirtschaft, Naturschutz, Behörden und Landwirtschaft
Christopher Rappold, Landespflege Freiburg - Institut für Naturschutzökologie und Landschaftsmanagement
11:45
Diskussion mit dem Auditorium: Wie interdisziplinär ist Naturschutz?
12:15 Mittagessen
13:15
Sozialwissenschaftliche Ansätze in der Naturschutzpraxis: internationale Fallbeispiele (dieses Segment findet auf Englisch statt)

Social research for and on conservation: Insights from human-wildlife conflict research
Prof. Dr. Lisa Naughton, Department of Geography, University of Wisconsin, Madison, USA

Tolerance for wolves revealed by human attitudes and poaching behavior
Prof. Dr. Adrian Treves, Nelson Institute of Environmental Studies, University of Wisconsin, Madison, USA
14:30
Diskussion
15:00
Kaffeepause
15:30
Eindrücke aus dem Blended-Learning-Pilotkurs „Conservation Social Science“ – Was haben wir gelernt, wie geht es weiter?
Dr. Claudia Grünewald und Dr. Eick von Ruschkowski
16:00
Naturschutz im Kontext von Planetaren Grenzen und Nachhaltigkeitszielen
Dr. Alexander Bittner & Dr. Volker Wachendörfer, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück
16:30
Abschlussdiskussion und Feedback
17:00
Ende der Veranstaltung

Hinweise zur Anmeldung für Teilnehmende:

Anmeldung ab sofort direkt unter https://www.nna-anmeldung.de/

Mit der Anmeldung zur Veranstaltung wird kein Zimmer mitreserviert! Das Zimmerkontingent im Hotel Camp Reinsehlen besteht vorläufig bis zum 27. April werden. Eine Zimmerreservierung muss eigenständig direkt beim Hotel Camp Reinsehlen vorgenommen werden (05198-983-0).

Noch Fragen?

Ich helfe Ihnen gerne:
Petra Gheco

Tel: 05199/989-76

Deutsche Bundesstiftung Umwelt
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