Alfred Toepfer
Weitere Informationen und kritische Auseinandersetzung
Engagement für den Naturschutz
Toepfers Engagement im Naturschutz begann im größeren Stil in den 1950er Jahren. Abgesehen von einer Mitgliedschaft im Verein Naturschutzpark (VNP) ab 1928 ließen die vorhandenen Quellen in den Jahrzehnten davor – so Beate Bund – „nicht darauf schließen, daß sich Toepfer zu dieser Zeit intensiv mit dem Naturschutz auseinandergesetzt hat“. [9]
Ende 1953 bzw. 1954 übernahm Toepfer – laut eigenen Worten gegen seinen Willen – den Vorsitz im Verein Naturschutzpark. [10] Beate Bund betont allerdings, dass Toepfers Intention, den Vorsitz zu übernehmen, darin bestanden habe, den Verein der staatlichen Kontrolle zu entziehen. [11] Laut Georg Toepfer, ein Enkelsohn Alfred Toepfers und Mitglied des Beirats der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, begann der Beitrag Alfred Toepfers zum Naturschutz 1956 mit der „Lobbyarbeit für die Naturparkidee“. [12] Dazu gehörten nicht nur Reden, Aufrufe und Tätigkeitsberichte, sondern auch dass Toepfer Kontakt zu ranghohen Politikern wie Konrad Adenauer knüpfte. [13] Letzterer zollte ihm in einem Telegramm von 1962 schließlich „uneingeschränkte Anerkennung“. [14] Durch politischen und finanziellen Einfluss war es Toepfer möglich, seine Idee der Naturparke in Deutschland durchzusetzen. In den folgenden Jahrzehnten und noch über den Tod Toepfers hinaus wurden seine ursprünglichen Ziele sogar noch weit übertroffen. [15] Lautete 1956 die Forderung nach 25 Naturparken mit ca. 5% der Fläche Deutschlands, so waren 2019 schon 102 Naturparke mit 25% der Fläche umgesetzt (2024 gab der Verband Deutscher Naturparke eine Fläche von rund 28% an). [16]
Das Geld für die Umsetzung kam zu einem großen Teil von Toepfer selbst. Seine Spenden für den Naturschutz beliefen sich laut Georg Toepfer auf rund 60 Millionen DM. [17] Dabei gab Toepfer die Verwendungszwecke der gespendeten Summen aber selbst vor, damit die Beträge in seinem Sinne ausgegeben wurden. [18] Den VNP unterstützte er außerdem finanziell durch den „Kauf von Höfen, durch Spenden und Übernahme sonstiger Ausgaben“. [19] Dabei sei es ihm vor allem bei der Lüneburger Heide um die Erhaltung der „Einzigartigkeit der Landschaft“ und die „Bewahrung traditioneller Bewirtschaftungsformen und alter Haustierrassen“ gegangen. [20]
Zusätzlich ermöglichte oder initiierte er die Einrichtung weiterer Institutionen oder übernahm den Vorsitz bereits existierender Organisationen. Dazu gehörten laut Georg Toepfer zwischen 1956 und 1981 die Einrichtung eines Referats Neuparke im VNP, ein Sitz im Vorstand des Deutschen Naturschutzrings, die Gründung der Föderation der Natur und Nationalparke Europa, und des Naturschutzreferats in seiner eigenen Stiftung F.V.S. sowie die Gründung der Norddeutschen Naturschutzakademie (später Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, s. u.). [21]
Außerdem verlieh Alfred Toepfer eigens finanzierte Preise im naturschutzfachlichen und kulturellen Bereich, wodurch er weiteren Einfluss gewinnen sowie die eigenen Weggefährten auszeichnen konnte. [22]
Eine weitere Errungenschaft Toepfers im Naturschutz war laut Beate Bund die Schaffung eines „Konfliktmanagements, welches Modellcharakter für Deutschland und Europa hatte.“ [23] Dieses bestand aus „Besucherlenkungsmaßnahmen“, einem System von Wanderwegen sowie der Gründung von „Jugendheimen und Jugendherbergen“. [24] Auch die Öffentlichkeitsarbeit förderte er mit der Finanzierung von Filmen, Büchern und anderen Veröffentlichungen. [25]
Die objektiven Leistungen seiner Person bzw. seiner Spenden werden jedoch durch seine mögliche Motivation, sich im Naturschutz zu engagieren, getrübt. Denn seine Ziele bestanden laut Beate Bund vor allem in der „Förderung des Auslandsdeutschtums“ und des „niedergebrochenen deutschen Volkes“. Es ging ihm weniger um die Natur an sich, sondern vordergründig um eine Erholungsmöglichkeit für „leistungsfähige Betriebsangehörige“, also um die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit seiner Angestellten. [26] Laut Georg Toepfer war sein Ziel vor allem, die „Gesundheit und Produktivität“ der städtischen Bevölkerung zu stärken. [27] Zudem merkt Bund an, dass sich Alfred Toepfer „gelegentlich“ gesetzliche „Grenzüberschreitungen“ herausnahm, sich diese aber „als großzügiger Heide-Mäzen erlauben konnte.“ [28]
Schließlich zieht auch Georg Toepfer eine Verbindung zur Ideologie der 1940er Jahre: Die nationalsozialistische Raumpolitik, die sich in Alfred Toepfers Schrift „Westschau“ offenbare, habe sich schließlich in den „Bereich der Natur“ verschoben: „Was in den 1940er Jahren 'der Deutsche' war, wird in den 1950er Jahren 'die Natur': bedroht und schutzbedürftig“. Dies sei ein „[m]öglicher Interpretationsansatz“ von Alfred Toepfers Handeln, für welchen Naturschutz im klassischen Sinn nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe. [29]
Nach Toepfers Tod 1993 wurden schließlich kritische Stimmen laut, die eine Aufarbeitung von Toepfers Rolle im Nationalsozialismus forderten und eine mediale Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit Toepfers begann. Die Stiftung reagierte auf die Vorwürfe mit der Bildung einer Historikerkommission, die erstmalig im Jahr 2000 und in der zweiten Auflage 2006 eine 488 Seiten umfassende Biographie [30] herausgab, deren Ergebnisse auf der Webseite der Stiftung zusammengefasst sind. [31] Verkürzt bestehen diese unter anderem aus Toepfers Kontakten zu hochrangigen Nationalsozialisten und verurteilten Kriegsverbrechern, seiner Sympathie für die nationalsozialistische Volkstumspolitik, der Rolle seiner Stiftung und die von ihr vergebenen Kulturpreise für die NS-Propaganda, seiner Zeit als Wehrmachtsoffizier in Frankreich und die Ausbeutung der polnischen Bevölkerung durch seine Tochterunternehmen im besetzten Polen. Außerdem steht seine Einstellung zum bzw. seine ausbleibende Distanzierung vom Nationalsozialismus nach 1945 zur Debatte, da er (ehemalige) Nationalsozialisten und verurteilte Kriegsverbrecher in seinem Unternehmen einstellte sowie mit Preisen auszeichnete. [32]
Gründung der Naturschutzakademie
Toepfers Verbundenheit mit der Lüneburger Heide stamme von seiner Mutter, die auf einem Hof in diesem Gebiet gelebt hatte. [33]
Beate Bund zitiert aus den Lebenserinnerungen Toepfers, dass seine Naturverbundenheit aus seinen „positiven Kindheitserlebnissen“ herrühre, etwa Wanderungen, die er mit der Schule oder privat mit der Familie durch die Lüneburger Heide unternommen hatte. [34]
Aus den Mitteln von Toepfers Stiftung F.V.S. kaufte der Verein Naturschutzpark (VNP), dessen Vorsitz Toepfer seit 1954 inne hatte, den Heidebauernhof Möhr, der 1981 der neu gegründeten Norddeutschen Naturschutzakademie (NNA) für ihren Betrieb zur Verfügung gestellt wurde. [35] Zielsetzung dieser Gründung sei eine Bildungsarbeit gewesen, um „das Verständnis für den Naturschutz in breiten Kreisen zu verbessern“ sowie bei der vor Ort lebenden Bevölkerung die „immer noch vorhandenen Ängste vor Einschränkungen und Belastungen abzubauen und durch ein besseres Verständnis zu ersetzen.“ [36]
Zusätzlich sollte „die Schulung des Fachpersonals der Naturschutzbehörden […] die von ihm erlebten Konfliktsituationen“ wie den Streit um die Heideentkusselung [37] „für die Zukunft vermeiden“ sowie die Bedürfnisse des Naturschutzes mit den Interessen der Bewohner der Naturparke versöhnen“. [38]
Zwei Jahre nach Toepfers Tod wurde die NNA umbenannt in Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, scheinbar ohne dass die Vergangenheit des Gründers und seine Rolle im Nationalsozialismus dagegen gesprochen hätten. [39]
Debatte anstoßen und fortführen
Zur Person Alfred Toepfer gibt es bereits umfangreiche Literatur, die systematisch auszuwerten in Zukunft ein eigenes Forschungsprojekt umfassen sollte. Nicht nur die Ergebnisse der Historikerkommission sind dabei zu berücksichtigen, sondern vor allem auch die von französischen und englischen Forschenden. [40] Zusammen mit den Autographen Toepfers [41] sowie den Unterlagen in verschiedenen Archiven [42] liegen ausführliche Quellen vor, um die genaue Rolle Toepfers im Nationalsozialismus, seine Einstellung zu diesem auch nach 1945 und möglicherweise auch die Intention seiner Aktivität im Naturschutz zu erforschen.
Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz möchte in diesem Zusammenhang die historische Forschung unterstützen und zur weiteren Diskussion anregen bzw. die Debatte, die bereits in den 1970ern [43] begonnen hat, fortführen und in den politischen Diskurs der Umbenennung der Akademie einordnen.
Danksagung
Dank gilt Georg Toepfer für seine konstruktive Kritik und das Bereitstellen seiner eigenen sowie bis zum Verfassen dieses Textes unveröffentlichten Literatur zum Thema.
Anmerkungen
[1] |
Vgl. Heinrich 2006 – Alfred Toepfer, S. 445. Bereits hier könnten seine völkischen und ‚großdeutschen‘ Ansichten entstanden sein, auf die er sich bis 1945 und noch danach berief (vgl. Lesle 2005 – Alfred Toepfer, S. 146; Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 23). Laut Beate Bund sei dies die „entscheidende Phase“ seiner „Naturwahrnehmung und Naturerfahrungen“ gewesen: „Die Ideale des Wandervogels mit seinen Bestrebungen für den Denkmal- und Heimatschutz und der Belebung des Volkstums wurden für Toepfer in einer Verflechtung mit eigenen Vorstellungen zu Lebenswerten und Leitmotiven, die sich facettenreich in seinen 'Ideen und Taten' widerspiegeln.“ (Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 3). |
[2] |
Heinrich 2006 – Alfred Toepfer, S. 446. |
[3] | Vgl. Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Fragen an die Geschichte. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/wer-wir-sind/fragen-an-die-geschichte, zuletzt geprüft am 01.02.2024. Die Abkürzung F.V.S. steht für Freiherr vom Stein (vgl. Zimmermann 2006 – Von deutschen Jugendherbergen, S. 194). |
[4] | Vgl. Zimmermann 2000 – Die Kulturpreise der Stiftung F.V.S. Für eine aktuellere Darstellung siehe auch die Webseite der Stiftung: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Was wir tun. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/de/was-wir-tun, zuletzt eingesehen am 01.02.2024. |
[5] | Vgl. Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Fragen an die Geschichte. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/de/wer-wir-sind/fragen-an-die-geschichte#debatten, zuletzt geprüft am 01.02.2024; Zimmermann 2006 – Von deutschen Jugendherbergen, S. 202–211; Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 62 und S. 87. |
[6] | Heinrich 2006 – Alfred Toepfer, S. 449. Toepfer nahm seine Haft zum Anlass, sich zum Widerständler gegen das NS-Regime zu stilisieren, ohne dabei zu erwähnen, dass sein „Widerstand“ im Kontakt zu Ernst Niekisch, einem extremen Nationalisten und Faschisten bestanden hatte (vgl. Kreis 2006 – Alfred Toepfer und das Elsaß, S. 156; Lesle 2005 – Alfred Toepfer, S. 154-155; Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 48 und S. 78). |
[7] | Vgl. Heinrich 2006 – Alfred Toepfer, S. 450. |
[8] | Ebd. |
[9] | Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 6. Georg Toepfer legt für die 1930er Jahre Schreiben vor, in denen die Zeitschrift Kosmos und der Verein Naturschutzpark Alfred Topefer auf seine Postkarten mit der Frage nach Wanderwegen durch den „Böhmisch-Bayrischen Wald“ antworten (vgl. Toepfer 29.08.20219 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 15). |
[10] | Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 24. |
[11] | „Toepfer hatte schließlich das Amt übernommen, um zu verhindern, dass der Verein unter eine Art staatliche Kuratel geriet” (Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 11). Auch Hans-Joachim Röhrs erwähnt Toepfers ‚Kampf‘ „mit den damaligen staatlichen Aufsichtsinstanzen“ (Röhrs 2004 – 30 Jahre Wirken für den Verein Naturschutzpark, S. 11). |
[12] | Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 25. |
[13] | Laut Bund habe er ein multilaterales Naturschutznetzwerk aufgebaut (Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 11). |
[14] | Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 47. |
[15] | „Bereits 1965 ist dieses ehrgeizige Ziel mit 30 Naturparken übererfüllt.“ (Schreiner 2004 – Begrüßungsansprache, S. 6) |
[16] | Vgl. Verband Deutscher Naturparke e. V. 2024 – Leitbild Naturparke in Deutschland, zuletzt geprüft am 03.05.2024. |
[17] | Vgl. Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 34. |
[18] | Ebd. |
[19] | Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 14. |
[20] | Eberl 2004 – Grußwort des Staatssekretärs, S. 7 |
[21] | Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 38 |
[22] | Vgl. Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 20. Dass sich unter diesen Weggefährten auch (ehemalige) Nationalsozialisten und Kriegsverbrecher befanden, schreibt Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 140-142 (s. u.) |
[23] | Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 14. Auch Eva Pongratz, 2004 Geschäftsführerin der von Toepfer gegründeten Föderation EUROPARC lobte anlässlich von Toepfers 110. Geburtstag dessen „Verdienste um den Natur- und Kulturlandschaftsschutz, nicht nur in Deutschland; sondern in ganz Europa“ durch die länderübergreifende „Förderung des Erfahrungsaustausches zwischen Praktikern und die Werbung für Natur- und Nationalparke in der Öffentlichkeit.“ (Pongratz 2004 – Grußwort von Eva Pongratz, S. 9). |
[24] |
Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 14. |
[25] | Vgl. ebd., S. 15. |
[26] | Vgl. ebd., S. 7. Siehe auch den Vortrag von Georg Toepfer, der Alfred Toepfers Aufsatz „Naturparke –eine Forderung der Stunde“ zitiert, wonach 1957 der Naturschutz in Form des Naturparkprogramms der „Erhaltung und Förderung der Volksgesundheit“ dienen sowie „die Stärkung der körperlichen und seelischen Verteidigungsbereitschaft gegen mancherlei Gefahren und die Stärkung der Heimatliebe“ zum Ziel haben sollte (Naturparke –eine Forderung der Stunde, in: Unser Wald 12, (1957), S. 299, zitiert nach Toepfer 29.08.20219 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 45). Laut VDN handelt es sich um den Vortrag vom 6. Juni 1956, in dem Toepfer „in der Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ein Programm von mindestens fünfundzwanzig Naturparken als Vorschlag“ vorstellt“ (Verband Deutscher Naturparke e. V. 2024 – Geschichte der Naturparkbewegung, zuletzt geprüft am 03.05.2024). |
[27] | Vgl. Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 58. |
[28] | Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 13. Bund zeichnet Toepfer – wenngleich im wohlgesonnenen Tonfall – auch als autoritären Patriarchen, der Gehorsam einforderte: „Er war es gewohnt, daß ‚man seine Konzepte befolgte‘. Er politisierte den Naturschutz im positiven Sinne, er hat ihn jedoch keinesfalls […] politisch oder ideologisch mißbraucht.“ (ebd., S. 22-23). Hans Joachim Röhrs kritisierte 2004 in seiner Festrede zu Toepfers 110. Geburtstag nicht etwa diese staatskritische Einstellung, sondern im Gegenteil, die Behörden, welche „den Naturschutzbegriff obrigkeitlich und ohne Verständnis […] praktizierte[n]“, weshalb Toepfer gegen eine „massive hoheitliche Restriktion“ von staatlicher Seite war und die Absicht hatte, „nur dann mit obrigkeitlichen Anordnungen zu arbeiten, wenn es unumgänglich war.“ (Röhrs 2004 – 30 Jahre Wirken für den Verein Naturschutzpark, S. 12). Röhrs lobt Toepfer dafür, diesen „Widerständen getrotzt“ und gezeigt zu haben, dass die Verwaltung von Naturschutzgebieten und ihre Pflege auch ohne staatliche Organisation und in ehrenamtlicher Verantwortung erfolgreich möglich ist.“ (Ebd., S. 12-13). Toepfers „finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten“ hätten dem Staat Investitionen erspart, die „in diesem Umfange an keiner anderen Stelle der Bundesrepublik“ getätigt worden seien (ebd.). |
[29] | Toepfer 29.08.2019 – Alfred Toepfer und der Naturschutz, Folie 62. |
[30] | Kreis, Krumeich et al. (Hg.) 2006 – Alfred Toepfer. |
[31] | Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Fragen an die Geschichte. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/de/wer-wir-sind/fragen-an-die-geschichte#debatten, zuletzt geprüft am 01.02.2024. Bis 2020 lautete der Titel der Webseite noch „Die Stiftung in ihrer Verantwortung“ (https://www.toepfer-stiftung.de/geschichte/stiftung-in-der-verantwortung/, zuletzt geprüft am 18.03.2020, nicht mehr abrufbar). |
[32] | Vgl. Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 140-142. |
[33] | Vgl. Lesle 2005 – Alfred Toepfer, S. 144; Munzinger-Archiv 1993 – Alfred C. Toepfer. |
[34] | Alfred Toepfer zitiert nach Bund (nach 2000) – Alfred Toepfer und der Naturschutz, S. 2-3. |
[35] | Vgl. Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 183. |
[36] | Röhrs 2004 – 30 Jahre Wirken für den Verein Naturschutzpark, S. 11. |
[37] | „Schon im Jahre 1955 hatte das Verwaltungsgericht Lüneburg ein Urteil gefällt, in dem mit klaren Worten formuliert worden war, dass Naturschutz nicht bedeuten dürfe, tatenlos einer weiteren Verwaldung der Heide zuzusehen. Dieses Urteil fand in den folgenden Jahren keine Beachtung. Im Gegenteil entwickelte sich in Anwendung einer extensiven Auslegung des Naturschutzbegriffes eine Tendenz, alle Bemühungen des VNP zur Heideerhaltung, insbesondere bei den sogenannten Entkusselungsmaßnahmen und der Beseitigung von Kiefern- und Birkenanflug, durch Verhängung von zahlreichen Ordnungswidrigkeitsverfahren zu behindern.“ (Röhrs 2004 – 30 Jahre Wirken für den Verein Naturschutzpark, S. 12). |
[38] | Ebd. |
[39] | Laut Johann Schreiner, Direktor der NNA von 1991 bis 2016, erfolgte die Umbenennung auf Initiative des Fördervereins: „Nach dem Tode von Dr. Alfred Toepfer am 8. Oktober 1993 wurde die Norddeutsche Naturschutzakademie dann am 26.09.1995 in 'Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz' unter Beibehaltung des Kürzels und Logos 'NNA' umbenannt. Die Initiative dafür ging vom Verein der Freunde und Förderer der Norddeutschen Naturschutzakademie und hier speziell von Oberkreisdirektor Klaus Schumacher, Landkreis Soltau-Fallingbostel, aus.“ (Schreiner 2015 – Die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz, S. 389). Dafür, dass vor der Umbenennung eine kritische Auseinandersetzung mit Toepfers nationalsozialistischer Vergangenheit stattgefunden hat, konnten bisher keine verschriftlichten Hinweise gefunden werden. |
[40] | Boissou 2000 – Les activités du Bureau d’achat; Boissou 2017 – Stiftung FVS Hamburg; Evans 2015 – The Third Reich in history; Evans 2011 – Tainted money; Evans, Pinto-Duschinsky 2011 – An Exchange; Pinto-Duschinsky 2010 – Der Kampf um Geschichte; Pinto-Duschinsky 2010 – How historians remove stains; Pinto-Duschinsky 2010 – The Prize Lies of a Nazi Tycoon; Johnson 19.03.2010 – The Merchant of Hamburg; Loiseaux 2008 – Communiqué; Loiseaux 2012 – [Lettre à] Kattel Gélébart. |
[41] |
Toepfer 1940 – Westschau; Toepfer 1991 – Erinnerungen aus meinem Leben. |
[42] |
U. a. dem Hanseatischen Wirtschaftsarchiv (vgl. Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Fragen an die Geschichte. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/de/wer-wir-sind/fragen-an-die-geschichte#debatten, zuletzt geprüft am 01.02.2024; vgl. auch die Quellen bei Radtke-Delacor 2006 – Die wirtschaftlichen Aktivitäten Alfred Toepfers, S. 390-391). |
[43] |
Vgl. Zimmermann 2008 – Alfred Toepfer, S. 100. |
_________ |
Literatur
Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.: Was wir tun. Online verfügbar unter https://www.toepfer-stiftung.de/de/was-wir-tun, zuletzt eingesehen am 01.02.2024.
Boissou, Lionel (2000): Les activités du »Bureau d’achat du capitaine Toepfer et Stahlberg« & Cie. In: Stefan Martens (Hg.): Frankreich und Deutschland im Krieg. (November 1942 - Herbst 1944); Okkupation, Kollaboration, Résistance; Akten des deutsch-französischen Kolloquiums La France et l'Allemagne en Guerre (novembre 1942 - automne 1944) Occupation, Collaboration, Résistance ; Paris, 22. und 23. März 1999. Bonn: Bouvier (Pariser historische Studien, 55), S. 277–295.
Boissou, Lionel (2017): Stiftung FVS Hamburg und Johann Wolfgang Goethe-Stiftung Vaduz. In: Alexander Pinwinkler, David Hamann, Ingo Haar und Michael Fahlbusch (Hg.): Handbuch der völkischen Wissenschaften. Akteure, Netzwerke, Forschungsprogramme. 2. vollst. überarb. u. erw. Aufl. Berlin, Boston: De Gruyter, S. 2008–2022.
Bund, Beate (nach 2000): Exposé. Alfred Toepfer und der Naturschutz. Manuskript, 23 S. Hanseatisches Wirtschaftsarchiv. Hamburg.
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Johnson, Daniel (2010): The Merchant of Hamburg. ‘Alfred Toepfer was not an ambivalent figure: he was a Nazi before, during and after the war’. Standpoint Magazine. Online verfügbar unter https://standpointmag.co.uk/manchester-square-april-2010-daniel-johnson-alfred-toepfer/, zuletzt aktualisiert am 19.03.2010, zuletzt geprüft am 22.04.2020 [nicht mehr verfügbar].
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Toepfer, Alfred (1940): Westschau. [Als Manuskript gedruckt]. Berlin: Aßmus.
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Zimmermann, Jan (2000): Die Kulturpreise der Stiftung F.V.S. 1935 - 1945. Darstellung und Dokumentation. Hamburg: Christians (Schriften der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S).
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Zimmermann, Jan (2008): Alfred Toepfer. Hamburg: Ellert & Richter (Hamburger Köpfe).