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Wie viel Tourismus verträgt das Birkhuhn? Eine ethnografische Untersuchung zur Analyse von potenziellen Nutzungskonflikten in sozial-ökologischen Systemen am Beispiel des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide

Jane Telkmann


NiPF 2025 (1): 79-82 | 2025

Fachbeitrag / Original Article

Wie viel Tourismus verträgt das Birkhuhn?
Eine ethnografische Untersuchung zur Analyse von potenziellen Nutzungskonflikten
in sozial-ökologischen Systemen am Beispiel des Naturschutzgebiets Lüneburger Heide

How much tourism can the black grouse tolerate?
An ethnographic study to analyse potential conflicts of use in socio-ecological systems
using the example of the Lüneburger Heide nature reserve


Jane Telkmann



DOI: 10.23766/NiPF.202501.12

Online veröffentlicht / Published online: 29/07/2025


Zusammenfassung

Das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide ist unter anderem der Erhaltung und Wiederherstellung eines guten Zustands der Art Birkhuhn (Tetrao tetrix) verpflichtet. Gleichzeitig dient das Gebiet tausenden Besuchenden jährlich als Ort der Erholung und Freizeitgestaltung. Die Ansprüche von Birkhuhn und Besuchenden stimmen jedoch nicht immer überein, was zu Nutzungskonflikten führt. Die ethnografische Untersuchung deutet darauf hin, dass die meisten Besuchenden sich an die vorgegebenen Regeln halten, jedoch das dichte Wegenetz und die menschlichen Eingriffe den Lebensraum des Birkhuhns beeinträchtigen könnten. Es wird empfohlen, ein angepasstes Besuchendenmanagement einzuführen und Bildungsmaßnahmen zu ergreifen, um das naturschutzkonforme Verhalten der Besuchenden zu fördern und ihre Identifikation mit dem Gebiet zu stärken.

Schlagworte
Sozial-ökologische-Systeme, Birkhuhn, Ethnografie, Qualitative Forschung, Artenschutz, Nutzungskonflikte, Naturschutzgebiete


Abstract

The Lüneburger Heide nature reserve is committed to the conservation and propagation of the black grouse species (Tetrao tetrix). At the same time, the area serves as a place of recreation and leisure for thousands of visitors every year. However, the requirements of black grouse and visitors do not always coincide, which leads to conflicts of use. The ethnographic study indicates that most visitors adhere to the prescribed rules, but that the dense network of paths and human interventions could affect the black grouse‘s habitat. It is recommended that an adapted visitor management system be introduced and educational measures be taken to encourage visitors to behave in accordance with nature conservation regulations and to strengthen their identification with the area.

Keywords
Social-ecological systems, black grouse, ethnography, qualitative research, species conservation, conflicts of use, nature reserves
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