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Wirtschaftswald, Naturwald und Biodiversität

Digitales Kurzformat


17.12.2025
Digitale Veranstaltung, 14 - ca. 16 Uhr

17.12.2025, 14 - ca. 16 Uhr:

Wirtschaftswald, Naturwald und Biodiversität


Biologische Vielfalt im Wirtschaftswald – ein Widerspruch in sich?
(Prof. Dr. Christian Ammer, Institut für Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen, Universität Göttingen)

Aufgrund der großen Bevölkerung sind Interessenkonflikte im Wald vorprogrammiert. Während ein Teil der Gesellschaft Wälder vornehmlich als Erholungsraum sieht, stellt ein anderer ihre Bedeutung für die Versorgung mit dem Rohstoff Holz oder andere sogenannte Ökosystemleistungen in den Vordergrund. Eine in diesem Zusammenhang weitere wichtige Funktion von Wäldern besteht in ihrer Bedeutung als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie Mikroorganismen. Die Frage ist nun, ob sich die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Nutzung von Wäldern für die Produktion von Holz oder die Erfüllung anderer gesellschaftliche Ansprüche jenseits des Biodiversitätsschutzes vereinbaren lassen. Der Vortrag diskutiert aktuelle Ansätze für eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung und zeigt auf, wie Biodiversität und wirtschaftliche Interessen gemeinsam gestaltet werden können.


Natürliche Waldstruktur – mehr als dicke Bäume und Totholz
(Dr. Eike Feldmann, Projekt: KPH-Natürliche Wiederbewaldung, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt)

Immer wieder zog es Wissenschaft und Praxis in die noch verbliebenen Reste von Buchenurwäldern. Immer wieder übten diese Wälder eine Faszination aus und wurden meist mit dem Bestreben besucht, nützliche Erkenntnisse für den praktischen Waldbau ableiten zu können. Aus Sicht des Waldnaturschutzes ist eine Beschreibung der (Habitat-) Struktur grundlegend, um zielführende Maßnahmen zum Schutz seltener Arten zu identifizieren. Waren die Schlussfolgerungen der frühen Abhandlungen meist subjektiv geprägt und teilweise sehr gegensätzlich, so liegen mittlerweile verschiedene systematische Untersuchungen aus Buchenurwäldern vor. Diese zeichnen insgesamt ein recht konsistentes Bild hinsichtlich der Strukturen und der zugrundeliegenden Prozesse.

Im Rahmen des Vortags soll anhand beispielhafter Untersuchungsergebnisse ein Eindruck der Strukturvielfalt von Buchenurwäldern vermittelt werden. Neben grundlegenden Kenngrößen, wie Holzvorrat und Totholzvolumen, wird insbesondere auf die Vertikal- und Horizontalstruktur eingegangen, und das räumliche Zusammenspiel von Bäumen in unterschiedlichen Lebensabschnitten (Initial-, Optimal- und Terminalstadium) beleuchtet. Auch die Prozesse, welche die Strukturen prägen, werden in diesem Zusammenhang angesprochen. Die Ergebnisse aus Buchenurwäldern werden mit Beispielen zur Struktur in bewirtschafteten Buchenwäldern verglichen. Darüber hinaus wird gezeigt, welche Entwicklung die Struktur ehemaliger Wirtschaftswälder (sog. Naturwälder) nach Nutzungseinstellung über Jahrzehnte hinweg genommen hat.

Der Vortrag ist Teil der Digitalen Kurzformate. Hier finden Sie alle Themen, eine Übersicht über die Termine sowie weitere Infos: Übersichtsartikel der Digitalen Kurzformate

Bildrechte: NNA
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