Ringvorlesung in Lüneburg: Mut zur Esche!
26.11.2025
Leuphana Universität Lüneburg (Hörsaal 5, hinter dem Zentralgebäude), 18 Uhr
Dr. Katharina Mausolf, Kiel
Was wäre, wenn es das Eschentriebsterben in Europa nicht gäbe? Seit seinem ersten Auftreten Anfang der 2000er Jahre sterben Eschen großflächig ab. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Baumart selbst, sondern beeinflusst auch das Funktionieren der Ökosysteme, in denen sie vorkommt. Im Vortrag werden die ökologischen Auswirkungen des Eschentriebsterbens mit Ergebnissen aus aktuellen Forschungsprojekten dargestellt und Perspektiven für den Umgang mit dem Eschentriebsterben aufgezeigt.
Die Esche stellt für zahlreiche Insekten, Pilze und Vögel ein wichtiges Habitat dar und ist mit einer beträchtlichen Anzahl unterschiedlicher Arten assoziiert. Oftmals sind die Eschenanteile auf Sonderstandorten, z. B. Schlucht- und Hangmischwäldern (LRT 9180*), Hart- und Weichholzauen und deren Übergängen (LRT 91E0*, 91F0) und in Eichen-Hainbuchen-Wäldern (9160, 9170) sowie Orchideen-Kalk-Buchenwäldern (9150) besonders hoch. Gerade diese Sonderstandorte sind in der Regel besonders artenreich. Die Esche leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Biodiversität und damit zum Funktionieren des Naturhaushalts. Dies gebietet besondere Beachtung des Arten- und Biotopschutzes bei der Behandlung geschädigter Bestände. Welche Perspektiven sich für eschenreiche Wälder ergeben, wird anhand der Ergebnisse aus den Projekten FraDiv (Universität Kiel) und FraxForFuture (Verbundprojekt) vorgestellt.
Dr. Katharina Mausolf wurde an der Leuphana Universität Lüneburg zur Bedeutung der Standortskontinuität für die Ökosystemfunktionen von Buchenwäldern promoviert. Seit 2019 koordinierte sie das Projekt FraDiv – Zur Bedeutung des Eschentriebsterbens für die Biodiversität von Wäldern an der Universität Kiel. Heute steht sie im Dienst der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, wo sie als wissenschaftliche Fachkraft praxisnah Naturschutzaufgaben in den Landeswäldern plant, begleitet und umsetzt.
Dieser Vortrag ist Teil der Vortragsreihe in Lüneburg 2025/26: Einblicke in Naturkunde und Naturschutz.
Die Veranstaltungsorte wechseln zwischen dem Museum und der Universität. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. Gerne können Gäste der Veranstaltung im Museum Lüneburg zwischen 17 und 18 Uhr, dem Beginn des Vortrags, das Museum bei freiem Eintritt besuchen.
Ansprechpartner der beteiligten Organisationen:
Leuphana Universität Lüneburg
Dr. David Walmsley
PD Dr. Andreas Fichtner
Prof. Dr. Werner Härdtle
Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz
Dr. Janine Sybertz
Museum Lüneburg
Christina Broesike
Naturwissenschaftlicher Verein Lüneburg
Prof. Dr. Johannes Prüter
Dr. Christoph Hinkelmann